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Was ist eine realistische Obergrenze für Ihre Wohnkosten?

Veröffentlicht am 01.02.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Der Referenzzinssatz ist gestiegen und in der Folge steigt auch der Mietzins zahlreicher Wohnungen. Darüber hinaus belastet die hohe Teuerungsrate viele Menschen. Wie handelt man als Mieterin oder Mieter in dieser schwierigen Situation umsichtig und besonnen?
Das Haushaltseinkommen und der Familienstand sind von grosser Bedeutung

Steigende Mietkosten bei moderat ansteigenden Löhnen und einer hohen Inflationsrate - das ist eine Kombination, die viele Mieterinnen und Mieter mit Sorge in die Zukunft blicken lässt. Umso
wichtiger ist es, dass Sie sich, wenn Sie auf der Suche nach einer Wohnung in einem begehrten
Quartier sind, sehr gut vorbereiten. Ein ansprechend gestaltetes Bewerbungsdossier und ein
Motivationsschreiben werden von vielen Maklern positiv gesehen und versprechen oftmals Erfolg.

Doppelverdiener mit regelmässigem hohem Einkommen können durchaus in einem kurzen Zeitrahmen auf dem Mietwohnungsmarkt fündig werden. Wenn der Mietzins einer Wohnung inklusive Nebenkosten allerdings ein Drittel des Haushaltseinkommens übersteigt, kann davon ausgegangen werden, dass die Wohnkosten nicht mehr in angemessener Relation zum Lohn stehen. Dann sollte besser nach einer günstigeren Wohnung Ausschau gehalten werden. Bei Familien mit mehreren Kindern wird dieser Wert sogar noch niedriger angesetzt, da von hohen Betreuungskosten ausgegangen wird.

Der Einfluss des Referenzzinses auf den Mietzins

Es gibt einen einfachen Zusammenhang: Erhöht sich der Referenzzinssatz, darf eine
Liegenschaftsverwaltung die Mieten erhöhen. Im Mietrecht ist nämlich festgelegt, dass die
Schweizer Mieten an den Referenzzinssatz gekoppelt sind. Dabei ist allerdings von Bedeutung, ob Ihr Mietvertrag auf dem Zinssatz von 1,25 Prozent basiert oder auf einem anderen Wert.

Falls Ihr Mietzins in der Vergangenheit nicht angepasst wurde, obwohl sich der Referenzzinssatz in den letzten Jahren deutlich verringert hat, ist eine Erhöhung nicht angebracht. Generell ist eine Erhöhung des Mietzinses aufgrund des gestiegenen Referenzzinssatzes zum Zeitpunkt des nächstmöglichen Kündigungstermins erlaubt.

Unterschiedliche Wohnkosten in den Kantonen

Mieterinnen und Mieter, die schon vor vielen Jahren eine bezahlbare Altbauwohnung gefunden haben, profitieren häufig von einem relativ günstigen Mietzins, Neuvermietungen sind hingegen häufig teurer. In der Schweiz unterscheiden sich die Wohnkosten je nach Kanton. Im Kanton Bern ist ein relativ hoher Leerstand an Wohnungen zu verzeichnen, während in der Stadt Zürich im Juni 2023 lediglich 144 Wohnungen nicht bewohnt waren. Bei einem Anteil an Miethaushalten von 90 Prozent in der Stadt Zürich bedeutet dies, dass es sehr schwierig ist, eine bezahlbare Mietwohnung zu finden.

Bei geringem Einkommen oder mit mehreren Kindern ist die Wahrscheinlichkeit, eine angemessene Wohnung in der gewünschten Region zu finden, noch geringer. Im Zürcher Kreis 1 gab es beispielsweise im Juni 2023 einen Leerstand von lediglich sieben Wohnungen. In den Quartieren Schwamendingen, Leimbach, Seebach und Affoltern ist die Wahrscheinlichkeit, eine günstige Wohnung anzumieten, grösser.

Die Stadt Basel und Bern veröffentlichen aktuelle Statistiken zum Leerstand
von Wohnungen, was als Entscheidungsgrundlage durchaus hilfreich sein kann. Wer beruflich oder aus privaten Gründen gezwungen ist, im Zentrum von teuren Ballungsräumen eine Wohnung zu suchen, kann ausserdem bei einer Genossenschaft sein Glück versuchen.