Robotik in Alltag und Arbeitswelt: Was leistet sie heute schon?
Veröffentlicht am 11.04.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Roboter, die zur Hand gehen, komplett eigenständig feste Arbeitsabläufe bewältigen und, anders als Menschen, rund um die Uhr verfügbar sind - ohne jemals schlafen zu müssen. Das ist längst keine Science-Fiction-Zukunftsmusik mehr, sondern zumindest in einigen Branchen sowie in vereinfachter Form im heimischen Haushalt schon der Standard. Das wird zwangsläufig auch die Arbeitswelt perspektivisch verändern.
Roboter in den heimischen vier Wänden: Eine Entwicklung, die noch ganz am Anfang steht
Im eigenen Zuhause dürfte Robotik, bei den allermeisten Menschen, aktuell höchsten eine kleine Rolle spielen. Das bekannteste Beispiel dahingehend, der Saugroboter, erledigt zumindest einen kleinen Teil des Haushalts - wenn auch nicht zwangsläufig so gut, wie man es selbst könnte. Trotzdem sparen Saugroboter nicht nur viel Zeit, sondern werden auch komplett eigenständig aktiv, wenn feste Reinigungsintervalle zuvor einprogrammiert wurden. Eine natürliche Weiterentwicklung dessen präsentierte kürzlich das US-Unternehmen 1X, das eigene Androiden, auf den Namen "EVE" getauft, als Haushaltshilfe und Putzkraft entwickelt. Die können Sachen aufheben, sortieren und sogar soziale Interkationen mit anderen Androiden oder Menschen haben.
Deutlich weiter fortgeschritten: Robotik in der Massenproduktion
Für eine Branche, die jetzt schon massgeblich von Robotern profitiert, lohnt sich ein Blick zu unseren deutschen Nachbarn und deren Vorzeige-Automobilindustrie. Die globale Automobilindustrie ist der grösste "Arbeitgeber" von Robotern: Anfang des Jahres 2023 kamen weltweit über eine Million solcher Roboter zum Einsatz, um präzise und sich ständig wiederholende Arbeitsprozesse komplett in Eigenregie zu erledigen. Die automatisierte Fertigung, die in der Automobilindustrie eine grosse Rolle einnimmt, ist prädestiniert für den Einsatz von Robotern.
Welchen grossen Anteil Roboter speziell in der Automobilindustrie haben, verdeutlicht eine Statistik der International Federation of Robotics (IFR): In Südkorea wurden im Jahr 2021 da knapp 2.900 Roboter pro 10.000 menschlichen Arbeitern eingesetzt, Deutschland rangierte mit einer Quote von 1.500 Robotern pro 10.000 Mitarbeitern an zweiter Stelle. Die Fortschritte, die dort erzielt und praktisch erprobt wurden, werden perspektivisch ihren Weg auch in private Wohnräume und andere Wirtschaftszweige finden.
Künftig sollen Roboter menschenähnlicher werden
Wie ähnlich (oder unähnlich) die genutzten Roboter zum Menschen sind, spielt in der Automobil- und weiteren Industrien keine Rolle: Wohl aber in den heimischen vier Wänden. Robotik-Unternehmen wie 1X verfolgen dabei schon länger den Ansatz, die Helfer aus Metall und Blech menschenähnlicher werden zu lassen - um zugleich Anschaffungs- und Akzeptanzhürden zu senken. Szenen wie in Will Smiths 'I, Robot' werden uns so schnell aber nicht erwarten: Und auch die digitalen Gesichter solcher menschenähnlichen Roboter sorgen nach wie vor hauptsächlich für Stirnrunzeln. Mit derselben Geschwindigkeit, mit der sich schon die Akzeptanz von neuen Technologien, digitalen Welten und dem Internet einstellte, wird zwangsläufig aber auch die Robotik stärker Einzug in unser aller Leben halten.