Welche Massnahmen ermöglichen die Inklusion von Mitarbeitenden in Betrieben? - jobbasel.ch
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Welche Massnahmen ermöglichen die Inklusion von Mitarbeitenden in Betrieben?

Veröffentlicht am 24.10.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Sehr viele Menschen leben mit einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung. Wenn Unternehmensleitungen und Führungskräfte die individuellen Eigenschaften dieser Mitarbeitenden als Bereicherung sehen, schaffen sie die Grundlage für ein attraktives Arbeitsumfeld.
Diversität fördert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Bewerberinnen und Bewerber wünschen sich ein Arbeitsumfeld, das mit allen Mitarbeitenden fair und wertschätzend umgeht. Ein Betrieb, der Menschen aufgrund des Alters, der sexuellen Orientierung oder einer körperlichen Beeinträchtigung diskriminiert, wird bei der Jobsuche eher nicht als potenzieller Arbeitgeber in Erwägung gezogen. Nicht nur junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen sich, in ihrer Individualität respektiert zu werden.

Auch eine Diskriminierung aufgrund eines höheren Alters ist - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels - alles andere als vernünftig. Eine Kombination aus der Erfahrung und Gelassenheit der älteren Mitarbeitenden und der Energie und Initiative von jungen Beschäftigten liefert häufig sehr gute Ergebnisse. Darüber hinaus sollte die häufig hohe Motivation und Resilienz von Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden. Wichtig hierbei ist, immer im Gespräch zu bleiben und die Unternehmensziele und individuellen Bedürfnisse an das Arbeitsumfeld in Einklang zu bringen.

Beschäftigte mit Beeinträchtigungen wünschen meist keine Sonderbehandlung

Personen, die mit einer Beeinträchtigung leben, möchten meist nicht anders behandelt werden als Menschen ohne Handicap. Ihr Wunsch ist es, einfach im Team aufgenommen zu werden - und zwar nicht als behinderte Person, sondern als gleichberechtigtes Teammitglied. Häufig besteht am Anfang auf beiden Seiten eine grosse Unsicherheit, wie man miteinander umgehen soll und wie über eine Krankheit gesprochen werden kann. Wichtig ist, dass jederzeit die nötige Distanz gewahrt werden soll und beispielsweise immer gefragt wird, ob eine Hilfestellung erwünscht wird. Ansonsten kann es zu einer unerwünschten Grenzüberschreitung kommen.

Eine Person mit einer Beeinträchtigung sollte auch nicht dazu gedrängt werden, beim ersten Kennenlernen die Umstände der Beeinträchtigung zu erzählen. Die Hintergründe einer Krankheit gehören zur persönlichen Biographie eines jeden Menschen, und die Entscheidung, wann und wie viel über etwas gesprochen wird, liegt ganz allein bei der betroffenen Person. Darüber hinaus sollte auf eine sensible Sprache geachtet werden. Beispielsweise sind Menschen mit einer Schwerhörigkeit nicht taubstumm, sondern kommunizieren auf vielfältige Weise.

Karrierechancen für alle fördern die Motivation

Diversität bedeutet: Jeder ist anders und arbeitet auf individuelle Weise am effektivsten. Der eine im Grossraumbüro, der andere im Home-Office. Das Gefühl, dass man unabhängig vom Alter, der Herkunft oder den persönlichen Eigenschaften die individuellen Qualitäten zum Wohle des Unternehmens entfalten kann, bewirkt häufig einen enormen Motivationsschub. Die besten Ergebnisse erzielen häufig Unternehmen, die eine Vielfalt ihrer Belegschaft wertschätzen und für sich zu nutzen wissen.

Man sollte niemals vergessen: Von einem offenen Umgang mit individuellen Bedürfnissen, einer transparenten Kommunikation und flexiblen Arbeitsbedingungen profitieren am Ende alle. Für das Unternehmensergebnis zahlt es sich zumeist aus, wenn auf Diversität und Offenheit gesetzt wird. Die Forderung, dass sich alle einzufügen haben, ganz gleich, welche persönlichen Wünsche und Erfordernisse es gibt, ist ein Arbeitsmodell der Vergangenheit.