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Human Resources: Was sind die Erfolgsfaktoren erfolgreicher Unternehmen?

Veröffentlicht am 08.09.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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"Das Geheimnis der Champignons" heisst ein Buch, in dem die Autoren Jörg Knoblauch und Benjamin
Kuttler 7 Trends für eine erfolgreiche Personalpolitik offenlegen. Dazu wurden weltweit mehrere
tausend Unternehmen bezüglich ihrer Personalpolitik befragt. Alle trafen eine gemeinsame
Kernaussage, nämlich die, dass das Thema Personal oberste Priorität hat. Warum das so ist, und
welche Folgen das für den Bereich Human Resources (HR) hat - machen Sie sich schlau!
7 Trends für eine erfolgreiche Personalpolitik

Auf der Suche nach Erfolgsfaktoren sind Jörg Knoblauch und Benjamin Kuttler fündig geworden, die
in ihrem Buch die 30 interessantesten beschreiben. Dabei sticht eine Aussage ins Auge, die der
langjährige Bosch-Chef Hans L. Merkle getroffen hat. Er sagt, dass er sein Geld "nicht mit vielen
Mitarbeitern verdient habe", denen er wenig bezahlt hat, sondern "mit wenigen Mitarbeitern, denen er
viel bezahlt" hat.

Diese Feststellung lässt angesichts des Fachkräftemangels aufhorchen, der in
vielen Teilen hausgemacht ist und seinen Höhepunkt darin gefunden hat, dass Mitarbeiter als
Humankapital bezeichnet wurden. Mitarbeiter als "Humankapital" zu versachlichen, zeigt einmal mehr,
wie wenig HR heutzutage von humanitären und erfolgsorientierten Gedanken getragen wird. Mitarbeiter sind kein Kapital. Sie sind die Faktoren, die ein Unternehmen zu Erfolg und Gewinnmaximierung führen.

Personalpolitik: 5 wichtige Trends für erfolgreiche Unternehmen

Allmählich findet ein Umdenken statt, sodass sich die Personalpolitik im Wandel befindet, was unter
anderem an den nachfolgenden, von Knoblauch und Kuttler erarbeiteten Trends sichtbar wird.

Trend Nr. 1: Fokussierung auf A-Mitarbeiter
Um erfolgreich zu sein, braucht ein Unternehmen mindestens 80 Prozent A-Mitarbeiter. Das sind
solche, die die gesteckten Ziele übertreffen, die mit Herz, Verstand und Taten dabei und die
Mutmacher sind. Sie sind überdurchschnittlich engagiert und erfolgreich und bringen das Unternehmen
voran.

Trend Nr. 2: Beurteilung der Führungskräfte
Wer kann beurteilen, ob Führungskräfte einen guten Job machen oder nicht? Natürlich die
Mitarbeiter, und die erhalten in erfolgreichen Unternehmen die Gelegenheit, alle zwei bis drei Jahre
ihre Vorgesetzten zu beurteilen. Das gilt gleichermassen auch für die Unternehmensführung
beziehungsweise den Inhaber. Durch diese Leistungskontrolle sind Führungskräfte angehalten, sich
zu bilden und weiterzuentwickeln.

Trend Nr. 3: Mitarbeiterbeurteilung
Auch die Mitarbeiter werden regelmässig beurteilt. Noten gibt es unter anderem für fachliche
Kompetenz, Freundlichkeit und Engagement. Während Mitarbeiter ein Selbstbild erstellen, erteilen
Führungskräfte Noten für die jeweiligen Eigenschaften und Mitarbeiter. Eigen- und Fremdbild
werden dann abgeglichen. Im Ergebnis werden die berufliche und persönliche Entwicklung des
Mitarbeiters besprochen und entsprechende Weiterbildungen geplant.

Trend Nr. 4: Mehrstufiger Einstellungsprozess
Die klassischen mehrstufigen Einstellungsprozesse - Stelle ausschreiben, Bewerbungen sichten und
filtern, Bewerbungsgespräche führen - sind nicht wirklich geeignet, um passende Bewerber ausfindig
zu machen. Es geht auch anders, das zumindest zeigt Google. Ein neuer Bewerber führt Gespräche mit
unterschiedlichen Vorgesetzten, mit einzelnen Kollegen und innerhalb des Teams. Auf diese Weise
können die Fähigkeiten des Bewerbers eingehender getestet und geprüft werden, ob die Chemie
stimmt.

Trend Nr. 5: Mitarbeiter werden zu Mit-Unternehmern
Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und Qualität erhalten Mitarbeiter grössere
Entscheidungsbefugnisse. Getreu dem etwas umformulierten Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist
schlecht" weiss so mancher Mitarbeiter besser als sein Chef, was zu tun ist. Das gilt insbesondere
für das Handwerk, wo sich Inhaber auf ihre Mitarbeiter und ihre Arbeitsqualität absolut verlassen
müssen. Insoweit werden Mitarbeiter aufgrund der ihnen übertragenen Verantwortung zu
Mit-Unternehmern, was natürlich nur bei einer wertschätzenden Entlohnung funktioniert.