Gewerkschaften drängen in der Schweiz auf massive Lohnerhöhungen - jobbasel.ch
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Gewerkschaften drängen in der Schweiz auf massive Lohnerhöhungen

Veröffentlicht am 10.11.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Aufgrund der anhaltenden Inflation fordern dieses Jahr in der Schweiz alle Gewerkschaften einen Teuerungsausgleich von mindestens 3 Prozent. Für Schweizer Verhältnisse sind derart hohe Lohnforderungen eher ungewöhnlich. Insoweit stehen anspruchsvolle Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern bevor.
Lohnforderungen von bis zu 5 Prozent

Sämtliche Gewerkschaften in der Schweiz drängen darauf, einen Teuerungsausgleich durch Lohnerhöhungen zu schaffen. Und so ist der Streit der Sozialpartner - Arbeitgeber auf der einen, Gewerkschaften auf der anderen Seite - in vollem Gang. Alle Beteiligten finden sich in einer Situation wieder, die spannende Lohnverhandlungen verspricht. Eine Nullrunde darf es auf keinen Fall geben, wodurch die Löhne real und gleichzeitig auch die Kaufkraft sinken würden. Travail Suisse, die zweitgrösste Dachorganisation der Arbeitnehmer in der Schweiz, hält eine Lohnsteigerung zwischen 3 und 5 Prozent für notwendig.

Es sind die Teuerungen, die in dieser Grössenordnung Lohnverhandlungen anspruchsvoller machen. Insoweit ist die Forderung der Arbeitnehmer, zumindest diese durch Lohnerhöhungen auszugleichen, nachvollziehbar. Wird das Einkommen nicht entsprechend angeglichen, werden sich viele Menschen weniger leisten können. Das wiederum befeuert den Kaufkraftverlust, der speziell untere Einkommen betrifft. Deshalb müssten die Löhne generell steigen, da das Leben für alle Bürger teurer wird. Das jedenfalls ist die Meinung von Nico Lutz dem Leiter Bau von Unia, der grössten Gewerkschaft in der Schweiz.

Anders als in früheren Jahren zeigt selbst der Schweizerische Arbeitgeberverband mit Hauptsitz in Zürich, geführt von Direktor Roland A. Müller und dem Präsidenten Valentin Vogt, Verständnis für die eigentlich überzogenen Lohnforderungen. Insbesondere im Tieflohnbereich müsse die Kaufkraft durch Lohnsteigerungen erhalten werden. Die Höhe sei allerdings nicht allein abhängig von den Preissteigerungen, so Müller und Vogt.

Gleichzeitig müssten die Möglichkeiten der Branche und des jeweiligen Unternehmens berücksichtigt werden. Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Unternehmen nicht alle gleich gut durch die Pandemie gekommen seien. Insoweit werden die Lohnverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverband nicht nur spannend, sondern wohl auch nervenaufreibend werden.

Wie Sie sich auf die nächste Lohnverhandlung vorbereiten

Nicht nur die anstehenden Lohnverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverband sind ein Thema, das viele Arbeitnehmer in der Schweiz beschäftigt. Zum Ende eines Jahres stehen auch Mitarbeitergespräche an, die Sie nutzen können, um eine individuelle Lohnerhöhung auszuhandeln. Die nachfolgenden 3 Tipps liefern Ihnen gute Argumente für die nächste Lohnverhandlung.
  1. Ein Arbeitgeber zahlen meist nur dann mehr Lohn, wenn Sie ihn als Arbeitnehmer von Ihrem Mehrwert überzeugen können. Überlegen Sie sich also im Vorfeld, inwiefern Sie beispielsweise zu einer Kosteneinsparung beigetragen, einen wertvollen Kontakt vermittelt oder ein erfolgreiches Projekt abgewickelt haben.
     
  2. Notieren Sie sich vorab alle Argumente, die für eine Lohnerhöhung sprechen und bringen Sie diese in eine sinnvolle Reihenfolge. Im Idealfall führen Sie eine solche Liste fortwährend und ergänzen sie regelmässig mit neuen Argumenten.
     
  3. Voraussetzung für eine erfolgreiche Lohnverhandlung ist, dass Sie sich vorab über Ihren Wert als Arbeitnehmer für den Arbeitgeber im Klaren sind und in der Lage sind, diesen entsprechend zu kommunizieren und in Zahlen auszudrücken.