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Stellt Quiet Quitting für Unternehmen ein Risiko dar?

Veröffentlicht am 13.04.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Quiet Quitting wird vor allem unter jüngeren Arbeitnehmern immer mehr zum Trend und es stellt sich die Frage, wohin der Weg genau führt. Schlagen Mitarbeitende und Unternehmen mit Quiet Quitting tatsächlich einen innovativen Weg ein und wie wird sich diese neue Form der Vertragserfüllung bewähren?
Quiet Quitting - die Bedeutung eines Trends

Quiet Quitting sollte keinesfalls mit der inneren Kündigung verwechselt werden. Diese wirkt sich auf die Quantität und die Qualität der erbrachten Leistung negativ aus und oft hoffen Arbeitnehmer auf die Kündigung durch das Unternehmen. Wer Quiet Quitting aktiv lebt, identifiziert sich noch mit dem Unternehmen, seinen Produkten und Zielen.

Die Qualität der geleisteten Arbeit ist in der Regel immer noch hoch. Was sich verändert, ist das persönliche Engagement. Mitarbeitende, die Quiet Quitting leben, erbringen nur die vertraglich vereinbarte Leistung.

Dies bedeutet, dass die vorgegebene Arbeitszeit exakt eingehalten wird, eine Erreichbarkeit nach Feierabend zuverlässig ausgeschlossen ist und der Blick ins Mail-Postfach als Tabu gilt. Es wird nur das geleistet, was vertraglich vereinbart wurde und wofür das Unternehmen bezahlt.

Für Mitarbeitende relevante Gründe für Quiet Quitting

Es gibt zwei gewichtige Gründe, die zu diesem Verhalten führen. Einer davon ist die mangelnde Wertschätzung durch Kollegen und vor allem Vorgesetzte oder das Gefühl, dass die eigene Leistung nicht ausreichend entlohnt wird. Die Folge ist Demotivation und der Unmut erhöht sich jeden Tag etwas mehr. Das ursprünglich hohe Engagement reduziert sich schrittweise und irgendwann wird nur mehr Dienst nach Vorschrift gemacht. Die Qualität der geleisteten Arbeit bleibt jedoch auf annähernd gleich hohem Niveau.

Der zweite Grund für Quiet Quitting ist die individuelle Lebensphilosophie, bei der die Work-Life-Balance im Vordergrund steht. Dies trifft vor allem auf jüngere Generationen zu, die sich keinesfalls in einer Spirale aus Überarbeitung, zu wenig Zeit für die Familie und ihr Privatleben und Burn-out verlieren wollen. Sie legen von Beginn an Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Beruf und persönlicher Freizeit.

Wo liegen die Risiken für das Unternehmen?

Das Risiko für Unternehmen ist geringer als vermutet, sofern die Work-Life-Balance der Grund für
Quiet Quitting ist. Denn Mitarbeitende, die täglich ausreichend Zeit erhalten, sich physisch und psychisch von den Anforderungen ihrer Tätigkeit zu erholen, sind leistungsfähiger und motivierter. Sie leisten in der verfügbaren Zeit das, was laut vertraglicher Vereinbarung gefordert ist.

Als Unternehmen profitieren Sie von Mitarbeitenden, die deutlich gesünder und weniger gestresst sind und dadurch mehr ihrer Energie in ihre Aufgaben investieren können. Als Arbeitnehmer und Arbeitnehmerin fühlen Sie sich leistungsfähiger und haben deutlich mehr Spass an Ihrem Job als unter Dauerstress.

Quiet Quitting kann unter bestimmten Voraussetzungen ein Gewinn für beide Seiten sein, sofern die Entscheidung dafür aus Gründen einer besseren Work-Life-Balance fällt!