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Lässt sich Selbstdisziplin lernen?

Veröffentlicht am 05.10.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Jeder kennt diese Situation: Sie haben sich vorgenommen, mehr Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren. Zunächst sind Sie hochmotiviert, doch schon nach wenigen Tagen werfen Sie Ihre Pläne wieder über den Haufen. Es mangelt an Selbstdisziplin, womit Sie nicht allein sind. Was nach Zucht und Ordnung klingt, ist eine wichtige Charaktereigenschaft. Die gute Nachricht ist: Selbstdisziplin können Sie lernen. Wie, das und mehr erfahren Sie hier.
Wissenswertes über Disziplin

Umgangssprachlich bedeutet Disziplin nichts anderes, als den inneren Schweinehund in einem oder mehreren Bereichen zu überwinden. Disziplin bedeutet aber auch, sich beispielsweise innerhalb einer Gemeinschaft oder Gruppe an Vorschriften und Regeln zu halten. Darüber hinaus ist Selbstdisziplin eine wichtige Eigenschaft, die unentbehrlich ist für Erfolg.

Für alles, was Sie in Ihrem Leben bislang erreicht haben, brauchten Sie Disziplin und Durchhaltevermögen. Das gilt für den Schulabschluss ebenso wie für eine erfolgreich abgeschlossene Lehre oder für ein Studium. Um ein Instrument zu spielen, brauchen Sie Disziplin. Um erfolgreich im Sport zu sein, brauchen Sie Disziplin.

Tatsächlich ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Disziplin für den Erfolg wichtiger ist als
Intelligenz. Mithilfe von an Schülern durchgeführten Intelligenztests wurde festgestellt, dass der
Einfluss des IQ auf den Erfolg weniger massgeblich ist als Selbstdisziplin. Einen weiteren Nachweis
für die Bedeutung von Selbstdisziplin erbrachte der sogenannte Marshmallow-Test.

Kinder werden Marshmallows angeboten, die Sie entweder sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt verzehren konnten, wobei der spätere Verzehr mit einer zweiten Süssigkeit belohnt wurde. 14 Jahre später wurden dieselben Kinder erneut analysiert. Diejenigen, die beim Test ungeduldig waren und die Marshmallows sofort gegessen hatten, zeigten sich jetzt als unsicher und schlechter in der Schule sowie
neidischer.

Die geduldigeren Kinder erwiesen sich hingegen als selbstbewusste und sozial kompetente
Persönlichkeiten, die über eine hohe Resilienz verfügen. Dieses Ergebnis kann ein Ansporn sein,
sich mehr Selbstdisziplin anzueignen.

5 Tipps für mehr Selbstdisziplin

Um disziplinierter zu werden ist es wichtig, aus eigenem Antrieb heraus zu handeln und nicht auf
Anraten anderer Menschen. Denn nur wenn Sie sich den Sinn Ihres Handelns erarbeiten, können Sie langfristig durchhalten. Dabei helfen können diese 5 Tipps:

1. Prioritäten setzen: Sie stärken Ihre Selbstdisziplin, wenn Sie Wichtiges von Unwichtigem
unterscheiden und sich zunächst auf dringliche Aufgaben fokussieren. Dabei kann eine To-Do-Liste
helfen. Um ein Erfolgserlebnis zu haben, notieren Sie am Ende eines Tages die Aufgaben, die Sie
erfolgreich gemeistert haben.

2. Grössere Aufgaben in kleine Pakete zergliedern: Wichtig ist, Berge von Arbeit zu vermeiden, deren Bearbeitung grosse Überwindung kostet. Zerlegen Sie stattdessen eine grosse Aufgabe in kleine Pakete, die Sie Schritt für Schritt abarbeiten.

3. Realistische Ziele definieren: Nicht nur Ihre Ziele sollten realistisch sein, sondern auch die
zeitliche Planung. Hilfreich ist, beispielsweise bei wiederkehrenden Aufgaben die Zeit zu stoppen.
Auf diese Weise bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie viel Zeit Sie für welche Aufgaben benötigen.
Auf dieser realistischen Grundlage können Sie Deadlines festlegen und Erfolgserlebnisse sammeln.

4. Leistungsphasen aufspüren: Bevor Sie damit beginnen, sich mehr zu disziplinieren, sollten Sie
Ihre ganz persönlichen Leistungsphasen kennen. Wann sind Sie am leistungsfähigsten - morgens, oder haben Sie Ihre Hochphase am Nachmittag oder Abend? Nutzen Sie diese Phase, um Aufgaben zu erledigen, die Sie weniger gerne machen.

5. Ein Vorbild suchen: Suchen Sie sich ein oder mehrere Vorbilder, von deren Selbstdisziplin Sie
begeistert sind. Allein der Gedanke an eine disziplinierte Person kann die Selbstdisziplin fördern.

Abschliessend ist festzuhalten, dass Belohnungen der Disziplin schaden können. Eine Belohnung kann funktionieren, allerdings nur kurzfristig. Dadurch entwickeln Sie nicht wirklich Disziplin, sondern engagieren sich wegen der Belohnung. Fällt dieser Anreiz weg, ist es mit der scheinbaren Selbstdisziplin vorbei.