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In der Probezeit überzeugen - wie gelingt das?

Veröffentlicht am 22.09.2022 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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In der Probezeit entscheidet sich, ob Sie sich für den richtigen Job und der Arbeitgeber für den richtigen Bewerber entschieden haben. Dementsprechend gelten andere Kündigungsfristen, die in der Schweiz lediglich sieben Kalendertage betragen, wobei auch kürzere oder längere Fristen vereinbart werden können. Von den ersten Wochen und Monaten im neuen Job hängt also viel ab. Wie Sie diese Herausforderung mit Bravour meistern, das erfahren Sie in den nachfolgenden 3 Tipps.
1. Die richtige Balance zwischen Zurückhaltung und Engagement finden

Was einfach klingt, ist in Wahrheit eine grosse Herausforderung. Denn es geht darum, in der Probezeit Engagement zu zeigen, ohne aufdringlich zu wirken und ohne die Kollegen zu überrollen. Stattdessen ist es wichtig, sich in Zurückhaltung zu üben und in die Rolle eines Beobachters zu begeben. Geben Sie sich einige Tage Zeit, um die Stimmung in einer Abteilung oder einem Unternehmen zu erfühlen. Achten Sie darauf, welche Rolle Ihr Vorgesetzter und Ihre Kollegen einnehmen.

Passen Sie sich den Gepflogenheiten innerhalb einer Abteilung oder eines Teams an. Die Probezeit ist nicht die richtige Zeit, um mit einer Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen vorzupreschen oder sich als Wichtigtuer aufzuspielen. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihre Einarbeitung. Machen Sie sich Notizen, und stellen Sie Fragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Was innerhalb eines Teams oder einer Abteilung gilt, findet die entsprechende Anwendung innerhalb des Unternehmens. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Umfeld kennenzulernen.

2. Aufmerksam und kritikfähig sein

Es sind vor allem erfahrene Arbeitnehmer, die nach einem Jobwechsel in der Probezeit ein übersteigertes Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das ist aufgrund der Berufserfahrung und möglicherweise auch in Bezug auf die Ausbildung nachvollziehbar. Allerdings werden es sich Ihre Kollegen kaum gefallen lassen, dass sich in ihren Reihen einer breitmacht, der alles besser kann und weiss. Stossen Sie Ihre Kollegen nicht vor den Kopf und verschlechtern Sie mit Besserwisserei nicht Ihre Ausgangsposition.

Besser ist, sich in der Probezeit möglichst viel Wissen anzueignen, um ein ehrliches Feedback zu bitten und auf sachliche Kritik souverän zu reagieren. Das gehört in der Eingliederungsphase nicht nur dazu, sondern wird Ihnen nach überstandener Probezeit helfen, sich besser in Ihrem neuen Job zurechtzufinden.

3. Knüpfen Sie Kontakte innerhalb der Abteilung und des Unternehmens

Nutzen Sie jede Gelegenheit, um Mitarbeiter innerhalb und ausserhalb der Abteilung kennenzulernen. Das kann zum Beispiel die Personalabteilung sein oder jede andere Abteilung. Suchen Sie sich auch innerhalb Ihrer Abteilung Bezugspersonen, die Sie bevorzugt fragen, wenn Sie zum Beispiel etwas nicht wissen. Im Idealfall werden Ihre Kollegen aktiv, um Sie in anderen Abteilungen vorzustellen.

Schliessen Sie sich an, wenn Sie zu einem gemeinsamen Mittagessen, zu einem Kaffee oder einem Feierabendbier eingeladen werden. Gleiches gilt, wenn beispielsweise Geld für einen Kollegen gesammelt wird, um ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen. Oder bieten Sie Kollegen Ihre Hilfe an, wenn Sie in der Anfangsphase bisweilen Leerlauf haben und merken, dass das Arbeitsaufkommen besonders hoch ist.

Abschliessend ist festzuhalten, dass Sie nicht erst am Ende Ihrer Probezeit ein Feedback einholen sollten. Um auseinandergehende Eindrücke und Interessen zu vermeiden, bitten Sie nach rund vier Wochen um ein Feedbackgespräch, in dem Sie gemeinsam mit Ihrem Chef eine erste Bestandsaufnahme machen. Das hilft, die gegenseitigen Erwartungen zu klären und gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen.